Ich habs ja mit Wörtern. Ich liebe Sprache. Sie ist ein wunderbares, mächtiges Werkzeug.
Im Tarot (so wie ich es verwende) symbolisiert durch die Schwerter.
Sprache ist ein Zaubermittel, das uns ermöglicht, dass wir über Jahrhunderte und Jahrtausende noch erreicht werden von Wahrheit und Poesie, die lange vor uns inkarnierte Seelen formuliert haben.
Sprache lässt uns hier am Board miteinander in Verbindung gehen. Sprache kann uns Inspirationen vermitteln, Impulse geben, erfreuen, begeistern, in Gang bringen. Sie kann verletzen und sie kann Grenzen ziehen und verteidigen.
Sie kann auch verschleiern, lügen, etwas behaupten und unsere unmittelbare, wortlose Wahrnehmung völlig überdecken, so dass wir abgeschnitten sind von der Wirklichkeit und nur noch für wahr halten, was in unseren Verstand einprogrammiert und in Worte gefasst werden kann.
Sprache kann eine Landkarte der Wirklichkeit sein, eine Abbldung; sie kann wie ein Wegweiser sein, Hinweise geben.
Sie ist nicht die Wirklichkeit selbst. Es ist gefährlich und ungesund, Sprachliches mit der Wirklichkeit zu verwechseln.
Sie ist ein Werkzeug, und das Schwert (bzw. Messer) ist ein gutes Symbol dafür, finde ich. Etwas Menschengemachtes, das mit Sorgfalt, Rück Sicht und Vor Sicht verwendet werden sollte. Es kann überlebenswertvoll sein, und es kann grausame Wunden schlagen und töten.
Jo, das zur Einführung.
Anlass für diesen Faden ist etwas, das ich seit einigen Monaten übe. Ich übe, Wörter der Sorte "Wille" und "wollen" zu vermeiden. Denn ich bin davon überzeugt, das Wörter aufgeladen sind und eine starke energetische Wirkung haben.
"Wille" ist ein sehr großes Wort, und ich habe festgestellt, dass es für mich--
Das alles gilt überhaupt nur für mich, ich erzähle hier was, ohne die Absicht, Wahrheit zu verkünden oder überzeugen zu wollen. Ich möchte nur (mit)teilen und anregen.
Also, ich empfinde "Wille" und "wollen" als sehr große, göttliche Kräfte. Der Wille Gottes, der Wille des Magiers, do what thou wilt, etc. pp.
Ich bin sicher, dass eine Seele ihren Willen hat, ihren Wahren Willen.
In der Unendlichen Geschichte von Michael Ende ist das z.B. Thema. Sie erzählt u.A. vom Amulett mit der Aufschrift "Tu was du willst" und von Bastians langer Queste, in deren Verlauf er schließlich begreift, dass das nicht bedeutet "Tu, wonach dir grad der Sinn steht und erfülle dir jeden impulsiven Wunsch" sondern "Finde heraus, was dich im tiefsten Innern antreibt, finde deinen Weg".
Und da finde ich halt so Sätze wie "Was willst du essen?" irnzwie... unangemessen.
Ich hab dann ausprobiert "ich will" nur im Zusammenhang mit... naja, tieferen, wichtigeren Anliegen zu verwenden. "Ich will gesund sein" z.B. "Ich will, dass die Natur in Ruhe gelassen wird." "Ich will mich durch kreatives Schaffen verwirklichen."
Und auch das erschien mir irnzwie anmaßend. Außerdem bringen Begriffen wie "wollen" und "Wille" für mich auch eine Schwere mit, so eine gravitätische Bedeutsamkeit -
Also, ich bin dann umgestiegen auf das schlichte, fröhliche, einfache "ich mag". Das praktiziere ich seit einiger Zeit. Nur noch "ich mag" und Mögen", kein Wollen mehr.
Erst erschien mir das... harmlos und bisschen kindlich.
Inwzischen spüre ich da eine ganz eigene, sehr heilsam wirkende Sprachmagie. Wenn ich etwas mag, dann kommt das Gefühl aus meiner Mitte. Ich spüre Liebe, Freundlichkeit, meine Motivation ist ganz intrinsisch. "Ich will unberührte Natur" das wirkt herrisch und es fehlt noch der Grund, z.B. "weil das nun mal gut ist für den Planeten."
"Ich mag unberührte Natur" ist freundlich, liebevoll und komplett. Wenn ich was mag (gerne hab), dann mag ich es (haben/erreichen). Alles gesagt.
Und was wir mögen, was wir gerne haben und gerne tun, dafür haben wir auch Energie, und es wirkt heilsam für uns und andere.
Gestern ist mir dann noch was ganz Schlichtes aufgefallen, ganz naheliegend, und doch hats mir gestern ein großes WOW beschert:
MÖGEN und VERMÖGEN sind in jeder Wortebedeutung verknüpft. Ich vermag was ich mag und mein Mögen ist mein Vermögen. Auch im materiellen Sinne. Was ich gern hab, das kann ich und das habe ich.
Klar, es gibt bestimmt bei uns allen Dinge, die wir uns einbilden haben zu wollen. Unser wirkliches Ver-mögen, das ist oft was ganz anderes.
Eya. Da hab ich wieder mal viele Worte gemacht. Wer mag möge hier weiterspinnen (auch ein so schönes Wort), zu Wollen und Mögen, oder zu anderen Wörtern und Worten, die euch ~ etwas sagen und Magie entfalten.