Guten Morgen,
mich würde interessieren, wie ihr in meinem Fall agieren würdet, ich zerbreche mir seit Monaten den Kopf darüber. Ich teile es in Teil 1 und Teil 2 auf.
TEIL 1
Ich hatte vor 3 Jahren Erlebnisse, als ich erstmal sin einer scheinbar ausweglosen Situation gesteckt hatte, die mich nach Jahren wieder offen für Spirituelles machten. In dieser Zeit schrieb ich auch an einem Roman, der neben Protagonisten und Bösewichten auch einen Nebencharakter enthielt, einen Asiaten (habe mich schon immer für die chin. und jap. Kultur interessiert, vielleicht weil es da auch Zuwachs im entfernten Verwandtenkreis gab, ich Kampfkünste (ein bisschen) lernte, mich ein Großmeister da sehr positiv geprägt hat, usw.).
Als die Pandemie aufbrach, gab ich Fortsetzungen dieses Romans auf, da einiges gesellschaftlich so oder ähnlich eintraf, wie in diesem Roman.
Jedenfalls ist das, was derzeit passiert, teils wie ein Deja-vus aus meinen Roman-Manuskripten und Roman-Ideen, manchmal fühle ich mich, als wäre ich irgendwie in meinen Roman hineingeschlüpft, sehr unheimlich - und ich traue mich jetzt gar keine Geschichten mehr zu schreiben. Wobei es auch positive Menschen und Situationen sind, die mir begegnen, oft fast 1:1 Szenen aus meinen Aufzeichnungen. So auch ein Asiate, der in meiner Gegend Qi Gong lehrt, und dessen Lehre mich schon oft über die letzten Wochen irgendwie gerettet hatte.
Ich hab mich dann vermehrt mit TCM befasst, und ich kann sagen, sie wirkt definitiv bei mir - egal ob Shiatsu, TCM-Ernährung (zB bei großen psych./körperl Krisen Eier zu essen half mir tatsächlich schon oft, das Schlimmste abzuwenden), Qi Gong (je nach Form) und v.a. taoistische Meditation. Ich hatte sogar begonnen, Japanisch und Chinesisch zu lernen (wobei mir Chinesisch leichter fällt), um alles noch besser zu verstehen, und weil ich mich gerne auf andere Kulturen einlasse, wenn ich schon einen Nutzen aus ihnen ziehe.
Gut, nun könnte man sagen, perfekt, ich hätte meinen Weg gefunden - aber:
Die Person, das Wesen, wer auch immer, das mir in meiner Krisenzeit vor 3 Jahren erschienen war, war am ehesten indischer Herkunft. Ich befand mich auch mal in einer Art Tempel in meinen Träumen, den ich nach langer Recherche ebenfalls noch am ehesten einem indischen Tempel zuordnen würde. Auch bekam ich eine Zeitlang in meinen Träumen Tipps von eindeutig indisch aussehenden Persönlichkeiten, die ich, misstrauisch wie ich bin, nach dem Aufwachen immer googelte/recherchierte und die immer "Hand und Fuß" hatten. Erst danach begann ich, mich näher zu informieren, und wenn ich völlig am Ende bin, tendiere ich seltsamerweise eher zu indischen oder christlichen Mantren. Ich weiß, "indisch" klingt an dieser Stelle sehr salopp; ich kann nur nicht genau sagen, ob ich mich zum Hinduismus, zum Buddhismus oder zum Janismus (oder sonstigen Lehren) am ehesten hingezogen fühle; es ist ein bisschen eine Mischung aus Jainismus, Sikhismus und Shivaismus, denke ich. (Beim Shiavismus weiß ich nicht mal, warum, es war einfach "da").
Es ist also quasi so, dass ich den Eindruck habe, dass mir der Taoismus, die TCM etc. vor allem im Diesseits und bei physischen Problemen helfen kann, auch bei energetischen Themen. Da bin ich auch reingewachsen, in meiner Familie gibts Kampfkunstmeister, usw. und obwohl ich sehr kopflastig bin und Qi und Co. lange als "Einbildung" abgetan habe, wurde mir, v.a. gesundheitlich, schon oft das genaue Gegenteil bewiesen. Aber gleichzeitig habe ich den Eindruck, dass es mich hinsichtlich Glaube und Spirituellem eben noch immer auch, wenn auch ich mich davon in letzter Zeit her entfernt hatte, in Richtung Indisches zieht (und teilweise Christentum). In meiner Familie kommt alles davon mehr oder weniger vor, wobei ich es wohl am meisten ernst von allen nehme .
Und so stehe ich nach Jahren irgendwie immer noch zwischen den Stühlen, und manchmal glaube ich, ich war vielleicht in einem meiner vergangenen Leben irgendwie in Indien oder angrenzenden Ländern beheimatet. Ich habe oft, und ich weiß, das klingt total lächerlich und oberflächlich, weil es so materiell verhaftet erscheint, den Drang, Sari und Schleier zu tragen, vielleicht auch Kopftuch, ich kann es nicht so genau sagen, ich fühle mich da ganz stark hingezogen, und bin traurig, es in meiner Kultur nicht zu können, ohne seltsam angeschaut zu werden. Es ist mehr als ein "Sieht nett aus", es ist wirklich ein absolutes Hingezogen sein, als mache mich das vollständig und als könne ich mich dadurch so ein bisschen mit der Kraft verbinden, die mich schon mal aus einem Loch gezogen hatte.
Und dann denke ich wieder, dem "Höchsten", dem "Allumfassenden", "Gott", oder wie auch immer man es nennen mag, ist es wohl ziemlich egal, ob ich mich auf taoistischem, buddhistischem, christlichem, hinduistischem, oder sonst einem Weg im annähere (und erst recht, was ich dabei trage - das ist mir ja bewusst, aber ich mag Symboliken auch zum Abschalten vom Alltag), weil dahinter immer die Liebe steht - wie auch mein Qi Gong Lehrer meint. Aber ich bekomme diesen Gedanken nicht in meinen Kopf oder besser gesagt, in meine Seele hinein, weil es eben Widersprüche gibt. Um bei etwas ganz Banalem wie bei Essgewohnheiten zu bleiben: Im TCM sind Eier heilig, im Ayurveda/Hinduismus soweit ich weiß, eher verpönt, im Jainismus ohnehin. Ich selbst lebe fast vegan, aber hin und wieder eben nicht, und hier im Westen finde ich Eier noch etwas unbedenklicher als Milch (verstehe aber, dass es in anderen Ländern anders gelebt und daher anders betrachtet wird). Nun haben mich Eier oft schon wirklich "gerettet", also könnte ich nur wegen dieser Kleinigkeit nie Yoga, Jainismus, Sant Mat oder Ayurveda praktizieren? -- Das ist jetzt nur ein ganz einfaches Beispiel, wo es bei mir schon anfängt, kompliziert zu werden. Noch immer. Mein Umfeld meint immer, ich sei viel zu verkopft, aber es hat doch auch etwas mit Respekt vor diesen Religionen zu tun.
Wie würdet ihr euch da entscheiden? Oder gar nicht entscheiden, und alles einfach so zusammenstecken, wie es in eure Welt passt?
TEIL 2
Der 2. Teil betrifft ebenfalls Träume. Ich habe vor sehr langer Zeit, in meiner anfänglichen Jugend, eine Schule abgebrochen, die sehr beliebt ist (wenn man dort aufgenommen wird, hat man echt Glück und eigentlich schon vorgesorgt). Es handelt sich um den Tourismusbereich. Ich brach damals nur deshalb ab, weil ich mit dem Leben kaum klar gekommen war (Schulkollegen meiner vorigen Schule nahmen Drogen, wollten sich umbringen, etc. und das war mir als Angehörige irgendwann zu viel gewesen und ich wurde halt zur typischen Teenie-Rebellin; meine Eltern hatten mich immer unterstützt wo es ging, aber ich war halt WIRKLICH rebellisch gewesen. Ich bereue diese Zeit im Nachhinein nicht mal, weil sie mich sehr vieles an Erfahrung lehrte - ich bereue nur, dass ich nicht auf dieser Schule geblieben war - ich hab mir schon immer viel von anderen Menschen aufgehalst; ich selbst hatte eigentlich immer viel Glück im Leben, und leider oft übersehen). Ich machte dann eine allgemeinbildende Schule und fing zu studieren an, immer im Sozialbereich, oder Deutsch (bitte entschuldigt Rechtschreibfehler an dieser Stelle ). Von Journalismus rieten mir wegen Jobmangel alle ab, also machte ich Projekte einfach auf ehrenamtlicher oder selbstständiger Basis in diesem Bereich, und war ansonsten ebenso im Sozialbereich tätig. Meine Stärken sind laut meinem gesamten Umfeld eindeutig das Schreiben, und dahinter dann eben der Sozialbereich.
Und doch träume ich seit ca. 2-3 Jahren regelmäßig von dieser Tourismusschule, meist 2x in der Woche. Ich war vor 3 Jahren sogar noch mal dort, weil ich davon einfach nie ganz wegkam, und sie boten mir sogar an, mich als außerordentliche Schülerin wiederaufzunehmen, um quasi mit den 15-jährigen als Erwachsene noch mal die Schulbank zu drücken, ohne alle Unterrichtsfächer besuchen zu müssen - nur das, was ich noch gebraucht hätte. Ich hätte schon fast zugesagt, dann meinten sie, dass es für mich aber wohl nervig wäre, mit quasi Kindern in ner Klasse rumzusitzen, obwohl ich eh nicht viel älter aussähe , und dass sie mir das irgendwie nicht antun wollten. -- Leider ließ ich mich dann von dieser einmaligen Chance abbringen und fing wieder zu studieren an.
Und es war erneut so: Ich studierte etwas, in dem ich wirklich talentiert bin (das weiß ich mittlerweile, ohne eingebildet klingen zu wollen ), wahrscheinlich viel mehr talentiert, als in Tabletts zu Gästen balancieren, Buchhaltung und in der Küche stehen (das soll nicht abwertend klingen, ich bewundere alle, die das beherrschen, wirklich sehr). Und dennoch komme ich immer noch nicht davon oder darüber hinweg; ich sehne mich irgendwie nach der Atmosphäre im Tourismusbereich, was daran liegen mag, dass ich in einem ähnlichen Bereich schon gearbeitet hatte und es toll fand, und weil mich andere Kulturen so sehr interessieren, usw. Ich weiß es selbst nicht so genau. Mir ist an der Uni auch alles schon viel zu unwissenschaftlich und viel zu ideologisch - angefangen von Naturwissenschaften bis hin zu Geisteswissenschaften ertrage ich diese Indoktrinierungen absolut nicht mehr, sie machen mich nur noch wütend, gerade weil ich pro Wahrheit bin. Ich hatte ursprünglich zu studieren angefangen, weil ich für Emanzipation in der Gesellschaft kämpfen wollte, weil ich mich um Vernachlässigte oder Nichternstgenommene kümmern wollte, und weil ich das aber seit Jahren ehrenamtlich schon genüge machte (und da mit Fällen betraut war, die man nur als Hölle auf Erden bezeichnen kann), war ich irgendwann ausgebrannt, und bin es offenbar immer noch. Einzig der Sozialbereich im Einzelsetting geht noch, mit alten Menschen, aber sonst ist mir so nach etwas Positivem, oder nach Routine, nach irgend etwas "Lockererem".
Jedenfalls erscheint es mir oft, als müsse ich etwas zuende bringen, was ich damals in meiner Jugend abgebrochen hatte. Ich weiß nur nicht, wie. Ich bin auch nicht mehr die Allerjüngste, auch wenn ich angeblich nicht so alt aussehe . Und ich schwanke immer zwischen: "Du musst auch mal mit Vergangenem abschließen, es passte einfach nicht - Du hast Deine Talente, da solltest Du rein investieren, ob im Studium oder im Job!" und "Die Träume und Deine Sehnsüchte sind ein Zeichen, egal ob Talent oder nicht, bring es zu Ende und mach einen Neubeginn!"
Wobei sich bei meinem derzeitigen körperlichen Zustand ohnehin die Frage stellt, ob ich überhaupt noch irgendwas machen können werde. Ich habe leider manchmal meine eher hoffnungslosen Phasen, weil ich noch nie in meinem Leben körperlich so kaputt war (auf leider vielen Ebenen), und wenn ich wieder Hoffnung schöpfe, kommt dann wieder Teil 1 ins Spiel. Die Ärzte fanden bislang bis auf starke Speiseröhrenentzündung und vermutlich auch Magenentzündung/Geschwür nichts (weshalb ich momentan leider sehr starke Magensäurehemmer schlucken muss, die alles noch verschlimmern, aber wenigstens meine Magenkrämpfe besänftigen). Woher das kommen könnte, habe ich eh schon mehrfach erwähnt (wie auch die Ärzte). Leider kann ich meine Entscheidung dahingehend nicht mehr rückgängig machen. Sicher spielt mittlerweile auch Stress eine Rolle, wie man sieht.
Jetzt haltet ihr mich sicher für verrückt. Na ja, macht auch nichts.
PS: Und weil ich von anderen Foren mittlerweile weiß, wie sehr hinterrücks oft im Netz gelästert wird, bitte ich euch, mit diesem Beitrag halbwegs menschlich und sensibel umzugehen, weil er wirklich sehr persönlich ist. Falls ihr irgendwas daran besonders dämlich findet, könnt ihr es mir gerne auch selbst schreiben - damit kann ich, ohne großen Gram, umgehen.
LG
Melissa